Carlsson – unser Gummibär und Liebling
Carlsson ist unser „Gummibärchen“ in der Familie. Mit ca. neun Wochen zog er bei uns ein und ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Zwei Jahre hatte ich gebraucht, um den Tod von meinem Leorüden Bolle zu verarbeiten und dann war ich mir nicht sicher, ob es nochmal ein Leonberger sein sollte.
Aber ohne Leo ging es einfach nicht mehr … also zog im Mai 2012 zu meinen beiden erwachsenen Mischlingsrüden „das Gummibärchen“ ein.
Carlsson war schon immer ein fröhlicher Sonnenschein und echter Wonneproppen.
Er ist sehr kräftig mit starken Knochen, einem sehr lieben Charakter und hat trotzdem Power und viel Interesse an seiner Umwelt. Die ideale Kombination in meinen Augen. 🙂
Durch meinen Beruf als Hundetrainerin hatte er auch von Anfang an viele und nette Hundekontakte, so dass er ein sehr gutes Sozialverhalten üben und erlernen konnte. Er geht Konfliktsituationen bewusst aus dem Weg und hat gelernt, dass Frauchen immer ein offenes Ohr für seine Angelegenheiten hat und er die Dinge nicht alleine regeln muss. Das ist natürlich toll und so sind wir zu einem super Team zusammen gewachsen.
Meinen Kindern gegenüber hat er eine tolerante und geduldige Art. Meistens liegt er mitten drin, wenn um ihn herum Fußball gespielt wird, Bobbycarrennen gestartet werden oder im großen Sandkasten gebuddelt wird. Vor allem im Sandkasten ist er gerne mit dabei. 🙂
Als mein Sohn noch in den Waldkindergarten ging, begleiteten meine Hunde ihn dort mit mir gemeinsam einmal die Woche. So manchem kleinen Menschen haben sie gezeigt, dass Größe und viel Fell nicht unbedingt Gefahr bedeutet, sondern sich dahinter ein kuscheliger Kumpel verbergen kann, mit dem es viel Spaß macht, gemeinsam den Wald zu erkunden.
Berufsbedingt haben wir auch ab und an Kundenhunde auf Pension. Diesen setzt Carlsson bewusst Grenzen, aber nie übertrieben autoritär, sondern eher cool und trotzdem konsequent. Ich beobachte seine souveräne Art mit anderen Hunden gerne und habe schon viel von meinen Hundejungs gelernt. Es kam in Carlssons Leben bisher dreimal vor, dass ich ihn darum bat, die Sache nun selbst zu regeln in Bezug mit anderen, vor allem pubertierenden Jungrüden, die gerade der Meinung waren, die Weltherrschaft an sich reißen zu müssen. Wie geschickt und kontrolliert er sein Gewicht und seine Technik einsetzt, finde ich bemerkenswert. Er verletzt die Hunde dabei nicht. Er hält sie nur fest und wartet, bis sie zur Ruhe kommen. Das kann auch schon mal ein paar Minuten dauern, aber er schafft es ihnen klar zu machen, wie lang der Meter ist, und oft ist er danach irgendwie ihr Idol und mit respektvollem Abstand folgen sie ihm. Aber das kam sehr selten vor, dass er da etwas „deutlicher“ werden musste.
Auf der anderen Seite kann er auch sehr fürsorglich und liebevoll sein. Wenn ein Hund eine Wunde oder auch nur eine Zecke hat, dann zeigt Carlsson das schnell durch intensives Schnüffeln an der Stelle an. Bei Pensionshunden hat er da sogar schon Hotspots gefunden. Seine Züchterin meint, diesesTalent hätte er von seiner Oma geerbt. 🙂
Während meiner dritten Schwangerschaft, die Carlsson nun als erwachsener und mental ausgereifter Rüde miterlebte, ließ er mich vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel kaum noch aus den Augen. Zuhause war er noch schmusiger als sonst, auf Spaziergängen blieb er mehr in meiner Nähe und wenn wir andere Menschen im Wald trafen, blieb er immer zwischen denen und mir stehen, ohne sich wegzubewegen. So ist er sonst nicht. Er schnüffelt viel herum und ist mit Leslie und Mika mal vor, mal hinter mir und freut sich über andere Menschen und Hunde.
Da ich durch die Hundetrainerausbildungen und die Tierschutzarbeit nicht mehr so ins Leonbergergeschehen involviert war, kam mir der Gedanke, Carlsson zuchttauglich zu machen, sehr spät. Aber da er immer hübscher wurde, einen fantastischen Charakter hat und ein super HD Ergebnis mit A1, fing ich an darüber nachzudenken. Ich empfinde ihn persönlich (ist ja auch mein Hund 🙂 )als Bereicherung für die Leonbergerzucht, daher wagten wir den Schritt die Körung zu machen. Er absolvierte die ihm gestellten Aufgaben mit Bravour und Gelassenheit. Wenn er seinen Babys seine tollen Eigenschaften mit gibt, dann wäre das schon eine Bereicherung.
Ich hoffe, dass wir noch eine gaaaaanz lange Zeit miteinander verleben dürfen. Ich habe ihn sehr lieb und er ist ein vollwertiges Familienmitglied, ohne das unsere Familie nicht komplett wäre.